Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn!
Hosanna in der Höhe! (Matt.21. 7-11)

Die armenisch-apostolische Kirche gedenkt diesen Sonntag „Dzaghgazart“, „Den Palmsonntag, den Einzug Jesu in Jerusalem“ Beim Einzug Jesu in Jerusalem spürten die Menschen, dass jemand gekommen ist im Namen Gottes: Christus, der Messias, der Sohn Davids. Aus Freude Jubelten die Menschen, sie legten ihre Kleider und Palmzweige ihm vor die Füße, auf den Boden, um unserem König die Ehre zu erweisen, denn der Boden dieser Welt ist nicht würdig, dass Gott ihn mit Seinen heiligen Füßen betritt.

Dreieinhalb Jahre hatte der Herr vor Seinem Einzug in Jerusalem öffentlich das Evangelium verkündet und unzählige Wunder vollbracht. Über alle Seine Worte und Wunder waren die Menschen regelrecht erstaunt, weil dergleichen niemals in der Menschheitsgeschichte weder gehört noch gesehen wurde. Dazu kommt noch als Höhepunkt die Auferweckung des Lazarus ein paar Tage vor dem Einzug in Jerusalem. Dieses Wunder übertraf alle anderen gewirkten Wunder des Herrn, da Jesus den Lazarus ins Leben zurückgerufen hatte, obwohl dieser schon vier Tage tot war. (Joh 11,1-44)

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, die Woche des Leides, des Sterbens und der Auferstehung. In keinem anderen Zeitabschnitt des Jahres liegen Freude und Leid so dicht beieinander. Denn die Menschenmenge die vor ein paar Tagen Jesus zugejubelt hat, hat nach einigen Tagen wiederum ganz was anderes geschrien „“Kreuzigt Ihn, Kreuzigt Ihn!“

Wir erleben mit diesem Einzug, dass der Herr gepriesen und gleichzeitig verurteilt wurde. Wir gewinnen die Einsicht über die schreckliche Wahrheit, dass die Welt so böse ist, dass sie es aus Hass und Sünde nicht ertragen hat, Gott, den Ursprung und Schöpfer dieser Welt und der gesamten sichtbaren und unsichtbaren Schöpfung, bei sich und mit sich zu haben.
Das ist auch unsere Lebenserfahrung als Christen, dass wir geliebt und dennoch gehasst werden, dass wir gejubelt und beschimpft werden, dass wir Leben und dennoch getötet werden.

Wir können unser Leben vor dem Tod nicht bewahren, wir können nicht festhalten an dem, was wir in unserem Leben erreicht haben, aber wir können die Liebe Gottes zu uns Menschen gegenüber spüren. Ja, der Herr ist gekommen, um unsere Krankheiten, unsere Leiden von uns zu nehmen und uns das Heil, das Leben zu schenken in seiner Offenbarung. Er ist ein sanftmütiger, demütiger und liebender König, der mit uns Menschen sein möchte, der uns vorbereitet auf das Kommen des Ewigen Lebens, insbesondere in dieser großen Fastenzeit gibt Gott uns Zeichen, Aufgaben, Rat, wie wir leben sollen, wie wir uns verhalten sollen. Mögen wir erkennen, dass mit dem Einzug des Herrn in Jerusalem Gott auch in unsere Herzen einziehen möchte. Er kommt demütig, sanftmütig und liebend. Glückselig sind wir, wenn wir Ihm unsere Herzen öffnen, unsere Kleider unter Seine Füße legen, indem wir unsere Hände öffnen und Ihm entgegenstrecken, Ihn jubelnd mit Palmzweigen besingen, indem wir in Lob und Dank verharren und Ihn allein als unseren einzigen, wahren und ewigen König annehmen. Amen.

Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!

Pfr. Hratsch Biliciyan