ARMENIEN
Armenien oder Hayastan, wie die Einheimischen das Land nennen,
– seit mehr als 1700 Jahren der älteste christliche Staat der Welt – besitzt ein reiches Kulturerbe mit hunderten von mittelalterlichen Kirchen und Klöstern, wunderschöne Landschaften mit Wäldern, Hochebenen und schneebedeckten Bergen
und eine sehr aktive Gegenwart. Erfahren Sie hier mehr über das Land am Fuße des biblischen Ararats.
Reiseland
Mit einer großen Vielfalt an Naturschätzen und kulturellen Stätten überrascht das kleine Land seine Gäste. Am Scheidepunkt zwischen Ost und West zählt das armenische Volk zu einer der ältesten ethnischen Gruppen der Welt und blickt auf eine lange, bewegte Geschichte zurück. Viele historisch bedeutsame Sehenswürdigkeiten und religiöse Stätten sind heute noch zu besichtigen. Eingebettet in die abwechslungsreiche Landschaft Armeniens bietet sich Reisenden von hier manch unvergesslicher Blick über bewaldete Berghänge, blaugrüne Seen oder sandige Steppen.
Das Land am Fuße des Ararats
Die heutige Republik Armenien besteht nur aus einem Teil des alten Armeniens, welches sich von südlich des kleinen Kaukasus durch das Hochland Armeniens bis zu den Bergen von Tavros erstreckte. Sein Staatsgebiet ist heute mit einer Fläche von 29.800 km² etwa genauso groß wie das Bundesland Brandenburg. Im Osten grenzt das Binnenland an Aserbaidschan, im Südwesten an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan, unterbrochen von einer 35 km langen gemeinsamen Grenze mit dem Iran. Westliche und nördliche Nachbarstaaten sind die Türkei und Georgien.
Die armenische Folklore bewahrt einige Mythen vom Ursprung des armenischen Volkes. Einer von ihnen erzählt von dem Helden Hayk, dessen Name wie der der Armenier ist, sowie über die Tatsache, dass die Armenier sich „Armenier“ nannten und ihr Land „Hayk“ oder „Hayastan“ (Armenien) bezeichneten. Der Historiker des 5. Jh. Movses Khorenatsi beschreibt recht detailliert auch die Heldentaten von Aram, dessen Ruhm sich weit über die Grenze seines Landes verbreitete. Die benachbarten Völker nannten diese Leute nach ihm „Armener“ oder „Armeniers“. Die Archäologie Armeniens zählt zu der Vorgeschichte des Ašelyan-Gebietes, vor etwa 500.000 Jahren, als die Menschen mit Jagen und Sammeln durch das Leben gingen und auf der Suche nach Weiden ihren Herden folgten. Die erste Periode des Wohlstandes bei den Bewohnern des armenischen Hochlandes war im 3. Jh. v. Chr. Jene Menschen zählte man zu den alten Armeniern, die Bronze und das Rad entdeckt hatten und Trauben anbauten. Die ersten schriftlichen Memorien über die armenischen Bewohner sind die Hieroglyphen des Königreichs, die im Jahre 1388-1347 v. Chr. in Kleinasien graviert wurden. Die früheste gefundene Inschrift, die das armenische Land betrifft, wurde im Jahre 1114 v. Chr. von den Assyrern graviert, wo man die Vereinigung der Könige von der zentralen Region Armeniens beschrieb, genannt auch das „Nairi Volk“.
Eines der wichtigsten Ereignisse in der armenischen Geschichte ist die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion gewesen. Mit der Einführung der neuen Religion begründete Armenien seine einzigartige christliche Lebensweise und wurde somit ein Teil der westlichen Welt. Der Heilige Gregor-der Erleuchter taufte Trdat III. als Christen, der im Jahre 301 das Christentum als Staatsreligion verkündete. Somit wurde Armenien das erste Land, welches das Christentum offiziell als Staatsreligion anerkannte.
Dies ist die Verkündigung von Konstantin dem Kaiser, 12 Jahre vor der Charta von Milan: durch dies wurde die Toleranz über die christlichen Einwohner im römischen Kaiserreich verkündet.
Später wurde die Reihe der Heiligen dazugezählt: Gregor der Erleuchter, der als erster Katholikos der neuen armenischen Landeskirche gewählt wurde. Für das verstreute armenische Volk wurde die Schaffung des armenischen Alphabets im Jahre 405 ein besonderer Faktor. Der Wissenschaftler und Geistliche Mesrop Maschtots erschuf das armenische Alphabet mit 36 Buchstaben (3 Buchstaben wurden später hinzugefügt), was Armenien aus sprachwissenschaftlicher und geistlicher Sicht im Vergleich zu den umliegenden Ländern sehr besonders macht. Das Alphabet, in denen viele spezielle Konsonanten vorhanden sind, ist seit 1600 Jahren unverändert geblieben.
Armenien wird oft als ein Freilichtmuseum bezeichnet. Die Touristen finden auf dem gesamten Territorium Armeniens etwa 4000 historische Denkmäler, die die Weltgeschichte der unterschiedlichen Epochen umfassen, von der vorgeschichtlichen bis zu hellenistischen Zeit, und von der frühchristlichen Zeit bis zum Mittelalter. Es gibt allein in Jerewan mehr als 40 Kunstmuseen und Galerien. Vielleicht besuchen auch Sie einmal das Land am Fuße Ararats.
Das Land am Fuße des Ararats
Die heutige Republik Armenien besteht nur aus einem Teil des alten Armeniens, das sich von südlich des kleinen Kaukasus, durch das Hochland Armenien bis zu den Bergen von Tavros erstreckte. Sein Staatsgebiet ist heute mit einer Fläche von 29.800 km² etwa genauso groß wie das Bundesland Brandenburg. Im Osten grenzt das Binnenland an Aserbaidschan, im Südwesten an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan, unterbrochen von einer 35 km langen gemeinsamen Grenze mit Iran. Westliche und nördliche Nachbarstaaten sind die Türkei und Georgien.
Die armenische Folklore bewahrt einige Mythen über den Ursprung des armenischen Volkes. Einer von ihnen erzählt von dem Helden Hayk, desen Name wie der der Armenier ist, sowie von der Tatsache, dass die Armenier sich „Armenier“ nannten und ihr Land „Hayk“ oder „Hayastan“ (Armenien) bezeichneten. Der Historiker des 5. Jh. Movses Khorenatsi beschrieb recht detailliert die Heldentaten von Aram, dessen Ruhm sich weit über die Grenzen seines Landes verbreitete. Die benachbarten Völker nannten diese Leute nach ihm „Armener“ oder „Armenier“. Die Archäologie Armeniens zählt zu der Vorgeschichte des Ašelyan-Gebietes, vor etwa 500.000 Jahren, als die Menschen mit Jagen und Sammeln durch das Leben gingen und auf der Suche nach Weiden ihren Herden folgten. Die erste Periode des Wohlstandes bei den Bewohnern des armenischen Hochlandes war im 3. Jh. v. Chr. Jene Menschen zählte man zu den alten Armeniern, die Bronze und das Rad entdeckt hatten und Trauben anbauten. Die ersten schriftlichen Memorien über die armenischen Bewohner sind die Hieroglyphen des Königreichs, die im Jahre 1388-1347 v. Chr. in Kleinasien graviert wurden. Die früheste gefundene Inschrift, die das armenische Land betrifft, wurde im Jahre 1114 v. Chr. von den Assyrern graviert, die die Vereinigung der Könige der zentralen Region Armeniens beschreibt, genannt auch das „Nairi-Volk“.
Eines der wichtigsten Ereignisse in der armenischen Geschichte ist die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion gewesen. Mit der Einführung der neuen Religion begründete Armenien seine einzigartige christliche Lebensweise und wurde somit ein Teil der westlichen Welt. Der “Heilige Gregor-der Erleuchter“ taufte Trdat III. als Christ, der im Jahre 301 das Christentum als Staatsreligion verkündete. Somit wurde Armenien das erste Land, das das Christentum offiziell als Staatsreligion anerkannt hat.
Dies ist die Verkündigung von Konstantin dem Kaiser, 12 Jahre vor der Charta von Milan: durch dies wurde die Toleranz über die christlichen Einwohner im römischen Kaiserreich verkündet.
Später wurde zu der Reihe der Heiligen Gregor der Erleuchter dazugezählt, der als erster Katholikos der neuen armenischen Landeskirche gewählt wurde. Für das verstreute armenische Volk wurde die Schaffung des armenischen Alphabets im Jahre 405 ein besonderer Faktor. Der Wissenschaftler und Geistlicher Mesrop Maschtoz erschuf das armenische Alphabet mit 36 Buchstaben (3 Buchstaben wurden später hinzugefügt), was Armenien aus sprachwissenschaftlicher und geistlicher Sicht im Vergleich zu den umliegenden Ländern sehr besonders macht. Das Alphabet, in denen viele spezielle Konsonanten vorhanden sind, ist seit 1.600 Jahren unverändert geblieben.
Armenien wird oft als ein Freilichtmuseum bezeichnet. Die Touristen finden auf dem gesamten Territorium Armeniens etwa 4.000 historische Denkmäler, die die Weltgeschichten der unterschiedlichen Epochen umfassen, von der vorgeschichtlichen bis zu hellenistischen Zeit und von der frühchristlichen Zeit bis zum Mittelalter. Es gibt allein in Jerewan mehr als 40 Kunstmuseen und Galerien. Vielleicht besuchen auch Sie das Land am Fuße Ararats.
Die Geschichte in Stichwörtern
Armenien ist eine junge Republik mit einer Jahrtausende alten Geschichte. Wir haben für Sie Stichwörter und kurze Texte vorbereitet und laden Sie dazu ein Einblicke in die reiche Geschichte des Landes von Urartu bis zu der heutigen Republik Armenien zu gewinnen.
Armenien ist ein Bergland im Süden Transkaukasiens und liegt am Kreuzungspunkt von Europa und Asien. Heute nimmt Armenien eine Fläche von 29.743 km² ein. Im Norden grenzt es an Georgien, im Süden an den Iran, im Osten an Aserbaidschan und im Westen an die Türkei.
Etwa die Hälfte Armeniens ist bergig und trocken, ein Drittel nehmen die Weide- und Ackerflächen ein. 10 % des Landes besteht aus Nationalparks und staatlichen Naturschutzgebieten. Der größte Teil des Landes liegt mehr als 1.000 m über dem Meeresspiegel, und die höchste Erhebung ist der Berg Aragaz, dessen höchster Gipfel 4.096 Meter hoch ist.
Der im östlichen Teil Armeniens gelegene Sewansee ist einer der höchsten Seen der Welt.
Armenien ist ein kleines Land, seine Landesfläche ist etwa so groß wie die Belgiens oder des Bundeslandes Brandenburg. Aber auf diesem kleinen Flecken Erde verdichtet sich ein Kaleidoskop aus verschiedenen klimatischen Zonen mit schneebedeckten Berggipfeln, fruchtbaren Feldern, dichten Wäldern, türkisfarbenen Seen, trockenen Steppen, öden Halbwüsten, grünen Alpentälern und sonnengeblichenen weitläufigen steinernen Hochebenen – Feldern aus Stein.
Das Bergland Armenien ist berühmt vor allem für zwei Jahreszeiten: Den “ewigen Frühling“, mit Wildblumen bis in den August hinein, die Berghänge und Hochtäler mit blühenden Teppichen überziehen, und den „ewigen Winter“ mit schneebedeckten Gipfeln. Dieser lange Winter, vor allem im Norden, in Tsaghkadzor, ermöglicht eine herrlich zuverlässige Skisaison von November bis April, was die Jahreszeiten in Armenien prägt.
Dagegen beginnt der Frühling in der Ararat-Ebene früh: im März blühen Iris, Tulpen und Schwertlilien. Sie lieben die Feuchtigkeit des Frühjahrregens. Dank diesem erreicht die Wildblumenblüte hier dann Anfang Sommer ihren Höhepunkt. Und wenn Ende Juni in Jerewan die Kontinental-Sommerhitze ihren Einzug hält, bleibt es in den meisten Bergregionen luftig und nur mäßig heiß.
Der Herbst ist die schönste Jahreszeit in Armenien. Auf dem Markt und in Geschäften werden frisches Obst und Gemüse angeboten, es gibt Weintrauben, Granatäpfel, Brombeeren, Quitten, Nüsse und Kürbisse. September und Oktober sind angenehme Monate. Die Tage sind warm, und die Nächte sind kühl.
Wie in den meisten Bergregionen der Welt ist der Winter in Armenien kalt. Es schneit reichlich im Land – perfekt für den Wintersport. Und Zeit für die Armenier, ihre Herbstfrüchte in Form von Konfitüren, Kompotts und Eingelegtem zu genießen….
Quelle: www.eu-asien.de
Der Berg Ararat
Obwohl im äußersten Osten der Türkei gelegen und seit langem nicht mehr zu Armenien gehörend, bestimmt der Berg Ararat ganz an der Grenze mit 5.165 Metern und seinem ganzjährig schneebedeckten Gipfel vielerorts das Landschaftsbild Armeniens aus der Ferne. Bekannt ist der Vulkan bereits aus der Bibel. Laut des ersten Buch Moses ließ Noah sich hier mit seiner Arche nieder, wo er die große Flut abwartete (Bibel, 1. Mose 8,4). Traditionell gilt das Jahr 301 als Datum der Verkündung des Christentums als Staatsreligion in Armenien. Vor der Annahme des Christentums war Armenien überwiegend ein heidnisches Land.
Sewansee und das Sevankloster
Der Nationalpark Sewansee im Nordosten von Armenien liegt rund 60 Kilometer von der Hauptstadt Eriwan entfernt und wird oft auch als „Perle Armeniens“ bezeichnet. Das bis zu 82 Meter tiefe Gewässer nimmt mit seinen rund 1.256 Quadratkilometern rund 5 % der Landesfläche Armeniens ein. 28 Quellen und Flüsse münden in den See, der mit seiner Lage rund 2.000 Meter über dem Meeresspiegel einer der höchstgelegenen Seen der Welt ist. Auf einer Halbinsel im Norden des Sees liegt das 874 n. Chr. gegründete Sevan Kloster. Archäologische Ausgrabungen in der Region förderten jedoch Festungen, Friedhöfe und Gebäuderuinen zutage, die bis in das frühe dritte Jahrtausend vor Christus zurückgehen.
Mit dem Dilijan, dem Khosrov und Shikahogh finden Urlauber in Armenien drei weitere Nationalparks. Dilijan, auch „Armenische Schweiz“ genannt, ist eine bewaldete, hügelige Gegend in der Tavushregion, die sich bis zum Getik-Fluss zieht. Khosrov im Südosten von Eriwan liegt am Fuße des Vulkans Gegham und war lange Zeit ein bevorzugtes Jagdgebiet wohlhabender Armenier. Mehr als 1.800 Pflanzenarten sorgen unter andrem auch für stetigen Zuwachs im örtlichen Tierreich. Auskünfte erhalten Besucher durch ein Informationszentrum des WWF’s am Eingang des Parks. Im schwülen Süden, nahe der iranischen Grenze liegt außerdem das von Wäldern durchzogene Naturschutzgebiet Shikahogh.
Kirchen und Klöster
Das alte Kloster Khor Virap in der Ararat-Region liegt in atemberaubender Umgebung und bietet einen unvergesslichen Blick auf den schneebedeckten Berg in der Ferne. Der Legende nach, ließ König Trdat III. Georg den Erleuchter hier 13 Jahre lang in einer Höhle einsperren, um seinen christlichen Glauben zu brechen. Da die Folter Gregor nicht beugen konnte und er den König von einer als unheilbar angesehenen Krankheit heilte, ließ sich Trdat III. im Jahre 301 selbst taufen und verfügte, dass die Armenier als erstes Volk in der Geschichte das Christentum als Staatsreligion annahmen.Als eines der ersten christlichen Völker der Welt überhaupt bauten die Armenier über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche Kirchen und Klöster. Die Etschmiadsin-Kathedrale ist eine der ältesten Kirchen der christlichen Welt. Sie wurde im Jahr 303 an der Stelle eines heidnischen Tempels gebaut und gilt als das religiöse Zentrum des armenischen Volkes. Der Erbauungsort wurde einer Legende nach aufgrund einer Vision gewählt, in der Christus vom Himmel herabstieg und mit einem goldenen Hammer auf die Erde schlug. Heute gehört die Stätte zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Das Tatev-Kloster in der Region Syunik war einst ein wichtiges kulturelles Zentrum und Treffpunkt und beherbergte neben armenischen Mönchen auch Philosophen, Musiker, Kalligraphen und Maler. In der Gegend um Kotayk erwartet den Besucher das Geghard-Kloster aus dem 8. Jahrhundert. Es wurde in den Stein des umliegenden Hanges geschlagen und beherbergte ursprünglich die christliche Reliquie der „Heiligen Lanze“, nach der das Kloster benannt wurde. Eines der bemerkenswertesten Bauwerke Armeniens ist auch das kürzlich renovierte Noravank-Kloster. Es liegt eingebettet im gleichnamigen Canyon und ist umgeben von dessen leuchtend roten Steinen.
Khachkars
Das wahre Symbol der Armenier sind die tausende, über das gesamte Land verbreitete Steinkreuze, die Khachkars. Meistens in der Nähe von Kirchen errichtet, findet man sie vereinzelt auch in einsamen Gegenden in der Landschaft verstreut. Jedes von Ihnen ist ein Unikat, von ihren Errichtern eigens angefertigt, um für die Erlösung der Seele zu bitten, die Errichtung einer Kirche zu feiern oder als Bitte um Schutz, Gesundheit, Glück oder Liebe. Ein Feld mit rund 900 Khachkars finden Besucher in Noraduz, westlich des Sewansees.
Archäologische Fundstätten
Der heidnische Tempel von Garni in der Gegend um Kotayk, rund 30 Kilometer von Eriwan entfernt, ist ein Beweis der einst weit verbreiteten hellenistischen Kultur in Armenien. Einst war der Tempel aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., der von einer Festung aus Gräben und Seinmauern umgeben war, eine beliebte Sommerresidenz für die jeweiligen Herrscher des Landes. Nach der Zerstörung durch die Römer 59 n. Chr. ordnete König Trdata I. an, die Festung wieder aufzubauen und um einen Sonnentempel zu erweitern. Die heutige Tempelanlage entspricht ihrem Aussehen vor rund 2.000 Jahren.Fans des Altertums erfahren an den zahlreichen archäologischen Fundstätten im Land mehr über das alte Armenien. Die Ruinen von Erebuni bilden heute das Fundament der Hauptstadt Eriwan und bezeugen, dass die Hauptstadt bereits vor 3,000 Jahren ein Zentrum des Armenischen Lebens war. Ausgrabungen förderten Teile von Palästen und Tempel zutage. Kleinere Fundstücke sind im Geschichtlichen Museum von Jerewan zu sehen.
Das alte Dorf von Khndzoresk in der Syunik-Region liegt einsam auf einem Felsplateau mit mehreren Ebenen und bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Wälder und Berge Armeniens. In der gleichen Region zeugen die 7.000 Jahre alten Überreste der Festung von Ughtasar durch Petroglyophen über die Bräuche und Kultur der Steinzeit. Im Gebiet um Armavir nahe der Stadt Echmiadzin liegen die Ruinen von Zvartnots. Das architektonische Meisterwerk wurde während eines Erdbebens im 10. Jahrhundert schwer beschädigt und erst über eintausend Jahre später wiederentdeckt.
Die Steine von Zorats, Zorats Karer, wurden ursprünglich vermutlich zu astronomischen Zwecken errichtet. Allein über 200 der Steine wiegen über 50 Tonnen und erstrecken sich auf rund 12.000 Quadratmetern in der Nähe der Stadt Sisian. Sie datieren zurück auf das zweite Jahrtausend vor Christus.
Die Ruinen der Seidenstraße
Während der Marco Polo Ära wurde Armenien durchzogen von der Seidenstraße zwischen Europa und China. Als Route nutzten vor allem Kaufleute, Händler und Entdecker die Strecke. Viele Häuser und Karawansereien entlang der Wege boten Übernachtungsmöglichkeiten an. Die Selim Karawanserei in den Bergen von Sulema, rund 2.400 Meter über dem Meeresspiegel, wurde im Jahr 1332 erbaut und ist heute eine der besterhaltenen des Landes. Ijevan im Herzen der Tavush-Region war und ist auch heute noch berühmt für seine außergewöhnliche Gastfreundschaft. Als Zentrum der Handwerkskunst ist es besonders bekannt für seine Teppiche, die heute in vielen Häusern auf der Welt zu finden sind.
Quelle: www.eu-asien.de
Seit alters her bewahrten und entwickelten die Armenier ihre Kunsttraditionen. In den verschiedenen künstlerischen Sparten wie z. B. Gravüre, Stickerei, Juwelierarbeit, Bildhauerei, Architektur und Musik drückt sich armenisches Leben aus.
Besonders ausdrucksvoll ist die armenische sakrale Architektur. Die armenischen Kirchen besitzen einen eigenen Stil, der sich im Laufe von vielen Jahrhunderten ausgebildet hat. Viele Kirchen sind mit schönen Fresken, Flachreliefs und Stifterfiguren verziert; viele von ihnen in erstaunlich gutem Zustand nach so langer Zeit…
Bemerkenswert sind die Flachreliefs und Fresken aus dem 5.-9. Jh. sowie die „narthexes“, die Kirchenvorhallen (Gavit) aus dem 13. Jh.
Eine besondere Kunstart sind die armenischen Handschriften mit wunderschönen Miniaturen. In der Antike und im Mittelalter wurden die Handschriften sorgsam gehütet, sie spielten eine grosse Rolle im Kampf des Volkes gegen geistige Versklavung und Assimilation. Im Matenadaran, dem Museum der alt-armenischen Handschiften, werden mehr als 17.500 Manuskripte aufbewahrt. Die Malerei erlebte ihre Blüte im 19.-20. Jh. und setzte die Traditionen der Freskenkunst des 8. Jh. fort. In den letzten zwei Jahrhunderten fanden Hovhannes Ayvazovski, Edgar Schahen, Hovsep Puschmann, Arshile Gorky, Carzou, Jansem, Minas Avetisyan, Martiros Saryan u. a. grosse internationale Anerkennung. Die Werke dieser und anderer modernen Künstler sind in den Gemäldegalerien von Jerewan ausgestellt.
Die Besonderheit der armenischen Musik besteht darin, dass in ihr volkstümliche, profane und sakrale Melodien eine Synthese bilden. Die armenische Volksmusik wird mit diversen einzigartigen Instrumenten gespielt, allen voran der Duduk. Dieses 2000-jährige Blasinstrument wird aus Aprikosenholz gefertigt. Inzwischen ist die Duduk-Musik in der ganzen Welt berühmt und erklingt sogar in Hollywood-Filmen. Die Filmkomponisten verwenden diese Musik in solchen Szenen, die sich auf ferne Vergangenheit und ferne Länder beziehen. Die warmen, melancholischen Töne des armenischen Duduk klingen fast heilig in religiösen Filmen, wie ,,Die Versuchung Jesu“ und ,,Die Passion Christi“ von Mel Gibson, der letzte wurde 2004 gedreht. Duduk-Sound nahm einen zentralen Platz in den Filmen ,,Gladiator“, ,,Alexander“, ,,Die Chronik von Narnia“, ,,Syriana“ und ,,München“ ein. Der berühmte armenische Musiker Djivan Gasparyan war es vor allem, der dieses uralte Instrument und seinen sehnsüchtigen, ewigen Klang auf die Bühne der Weltmusik gebracht hat.
„Scharakane“ sind liturgische Lieder, die viele Jahrhunderte zurückreichen. 300 Jahre sind seit der Zeit des Minnesängers (Aschugh) Sayat-Nova vergangen, aber der Minnesang lebt bis zum heutigen Tag. Der Lieblingskomponist der Armenier Aram Chatschaturyan stand unter dem direkten Einfluss der armenischen Volksmusik und der Musik von Sayat Nova. Von Chatschaturyan stammen zahlreiche klassische Werke, u. a. die Balette ,,Gayane“ (dazu gehört der berühmte Säbeltanz) und ,,Spartakus“. Die modernen armenischen Komponisten verbinden oft die traditionelle armenische Musik mit zeitgenössischen Elementen, schaffen ein ganz neues Genre. So erneuert sich die armenische Musik und wird doch von jeder neuen Generation der Musiker immer weiter interpretiert und damit bewahrt. Auch die armenische Diaspora hat eine Reihe hochbegabter Musiker von Weltrang hervorgebracht, wie den Chansonnier Charles Aznavour, Cher, die Gruppe ,,System Of A Down“.
Die Literatur spielte immer eine entscheidende Rolle für die Bewahrung der kulturellen Identität. Vor der Erfindung der armenischen Buchstaben wurden die Sagen und Geschichten entweder mündlich überliefert oder in Fremdsprachen aufgeschrieben. Mit der Einführung der neuen armenischen Schrift, des eigenen Alphabets, durch den Gelehrten Mesrop Maschtoz im Jahre 405 begann das Goldene Zeitalter der armenischen Literatur. Im jahrhundertelangen Kampf gegen fremde Eroberer blieb das armenische Alphabet erstaunlich unverändert, und die armenische Literatur blüht weiter.
Teppichherstellung ist eine traditionelle Kunst im Lande. Der Kaukasus und besonders Armenien werden von Wissenschaftlern und Fachleuten als die Heimat der Teppiche bezeichnet. Die Armenier sind stolz auf dieses Erbe und setzen diesen traditionellen Zweig fort. Hier sind viele spezialisierte Geschäfte zu finden, die alte und neue Teppiche anbieten. Die Knüpfkunst beschränkt sich nicht nur auf Teppiche, sondern wird auch bei der Herstellung von Kleidern und Taschen sowie im Design angewandt.
Auf Kunst- und Flohmärkten unter freiem Himmel, wie z.B. auf der Jerewaner „Vernissage“, kann man aus Holz gefertigte kleine Souvenir-Kreuzsteine (Chatschkar) finden. Im ganzen Land gibt es über 40.000 armenische Kreuzsteine, aber jeder ist, wie eine Schneeflocke, einzigartig. Die Herstellung von handgemachten Tongefässen ist eine weitere traditionelle Kunstart in Armenien. Viele Tongegenstände werden auf der „Vernissage“ angeboten.
Quelle: www.eu-asien.de
Herkunft
Armenisch (Eigenbezeichnung „Hajeren“) gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilie, weist jedoch – wie Griechisch oder Albanisch – keine nahen Verwandten in dieser Sprachfamilie auf.
Die Sprachgeschichte unterscheidet folgende Formen des Armenischen:
- Altarmenisch (auch Grabar genannt): 5 bis 11 Jh.
- Mittelarmenisch: 11. bis 17. Jh.
- Neuarmenisch (auch Aschcharabar genannt): seit dem 17. Jh. Das Neuarmenische weist – seinerseits zwei historisch und geographisch bedingte Formen auf: Ostarmenisch und Westarmenisch, die sich vor allem in der Aussprache und im Wortschatz, zum Teil auch in der Grammatik unterscheiden. Ostarmenisch ist heute die offizielle Sprache der Republik Armenien und wird auch von der armenischen Sprachgemeinschaft im Iran gesprochen. Westarmenisch, welches ursprünglich von den Armeniern im Osmanischen Reich gesprochen wurde, ist heute in der Türkei und bedingt durch den Genozid an den Armeniern von 1915, zerstreut in der ganzen Welt, im Nahen Osten, in Europa und den USA, verbreitet.
Wortschatz
Die armenische Sprache enthält recht viele Lehnwörter aus dem Griechischen und den iranischen Sprachen. Aufgrund dieses Umstandes hielt man sie lange Zeit fälschlicherweise für einen iranischen Dialekt. In der sowjetischen Zeit wurden viele Wörter auch aus dem Russischen übernommen. Seit der Unabhängigkeit Armeniens legt man wieder größeren Wert auf die Reinheit der Sprache und die Sprachkultur.
Verbreitung
Weltweit sprechen ca. 9 Millionen Menschen Armenisch. Dabei leben gegenwärtig nur ca. 3,2 Millionen Armenier in der Republik Armenien. Die Armenier haben eine sehr starke Bindung an ihre Geschichte, Religion und Sprache und pflegen ihre Muttersprache, unabhängig davon, in welches Land der Erde sie das Schicksal verschlagen hat.
Der wichtigste Garant des Fortbestehens der armenischen Sprache außerhalb der Republik Armenien ist die Familie. So kann man behaupten, dass Armenisch in praktisch allen Ländern der Welt gesprochen wird. Zu den bedeutendsten Zentren der armenischen Diaspora gehören die USA, Russland, Frankreich und die Länder des Nahen Ostens.
Die Schrift
Die armenische Schrift wurde vom gelehrten Mönch Mesrop Maschtoz Anfang des 5. Jahrhunderts geschaffen. Die Rechtsläufigkeit und die Abfolge der Laute wurden dem griechischen Alphabet entnommen, aber Schriftzeichen, die im Griechischen nicht vorhandene Laute bezeichnen, wurden von Mesrop Maschtoz neu erfunden. Ursprünglich gab es im armenischen Alphabet 36 Zeichen, im frühen Mittelalter wurden drei weitere Buchstaben hinzugefügt.
Die Grammatik
Armenisch hat ein umfangreiches Kasussystem (sieben Fälle), aber keine Genus-Unterscheidung. Die meisten alten synthetischen Verbformen wurden durch analytische Konstruktionen (mit Hilfsverb) ersetzt. Armenisch ist eine SPO-Sprache, das heißt die Wortstellung ist in der Regel Subjekt – Prädikat – Objekt, sie ist jedoch flexibel, z. B. um einen Satzteil besonders zu betonen. Den Konjunktiv gibt es nur für die Verbformen in Präsens und Präteritum. Seine Funktion ist jedoch anders als im Deutschen, man benutzt ihn prinzipiell nicht für die indirekte Rede. (Alternative Kategorien sind daher auch Optativ (Wunschform) und Desiderativ). Der unbestimmte Artikel ist im Ostarmenischen grammatikalisch nicht markiert; im Westarmenischen folgt dem Nomen ein “mə”.
Die Zahlen
Bevor Armenien das arabische Zahlsystem übernahm, wurden die Zahlen mit Hilfe der Buchstaben dargestellt. Zur Darstellung der Zahlen dienten grundsätzlich nur Großbuchstaben. Die 36 Buchstaben waren in 4 Reihen von je 9 Buchstaben geordnet. Die erste Reihe bezeichnete die Zahlen 1 bis 9, die zweite – 10 bis 90, die dritte – 100 bis 900 und die vierte – 1.000 bis 9.000. Mit den erst im Mittelalter eingeführten Buchstaben (für die Wiedergabe der Laute „O“ und „F“) wurden die Zahlen 10.000 und 20.000 bezeichnet.
Deutsch-Armenische Brücke
Deutsche Sprachwissenschaftler nehmen in der Erforschung der armenischen Sprache einen herausragenden Platz ein. Sie untersuchten die Ursprünge der armenischen Schrift (V. Gardthausen), schrieben Grammatiken des Altarmenischen (J. H. Petermann, M. Lauer), führten sprachvergleichende Studien des Armenischen durch (F. Bopp, J. N. Petermann, H. Hübschmann) und untersuchten die Stellung des Armenischen im Kreis der indogermanischen Sprachen (H. Hübschmann, Fr. Müller).